Worin liegt eigentlich der Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie?
Tue,February, 2025

Ergo- und Physiotherapie sind als solche erstmal so ziemlich jedem ein gelĂ€ufiger Begriff. Da es sich dabei um zwei bewĂ€hrte und prominente Heilmethoden handelt, die stetig an Bedeutung fĂŒr die Gesellschaft gewinnen, ĂŒberrascht das erst einmal wenig.
Allerdings löst die Frage, worin sich die beiden Therapie-Formen ĂŒberhaupt unterscheiden, bei vielen Nachdenklichkeit aus.
Das ist an sich kein Wunder, schlieĂlich verfolgen Physio- und Ergotherapie grundlegend die gleichen Ziele und ĂŒberschneiden sich hĂ€ufig in ihren AnsĂ€tzen. In genau diesen liegt aber der eigentliche Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie zu Grunde.
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Die Physiotherapie verfolgt per Definition einen sogenannten âfunktionsorientierten Ansatzâ. In der Praxis bedeutet das, dass ein Physiotherapeut damit beschĂ€ftigt ist, den Verfall grundlegender Körperfunktionen entweder zu stoppen/verlangsamen, oder rĂŒckgĂ€ngig zu machen.
Ein Beispiel: Nach einer lang andauernden Verletzung eines Armes arbeitet der Physiotherapeut mit seinem Patienten nach und nach daran, dessen Beweglichkeit wieder uneingeschrĂ€nkt herzustellen. Â
In der Ergotherapie spricht man hingegen von einem âhandlungsorientierten Ansatzâ. Hier wird sich an Stelle von grundlegenden Körperfunktionen auf die AusĂŒbung spezieller TĂ€tigkeiten konzentriert.
Dabei stĂŒtzt sich die Ergotherapie im Gegensatz zur Physiotherapie nicht ausschlieĂlich auf physische, sonder auch auf kognitive, psychische und koordinative Aspekte, je nachdem, wie sehr diese fĂŒr die jeweilige TĂ€tigkeit benötigt werden. Zu Praxisbeispielen aus dem Feld der Ergotherapie zĂ€hlen Dinge wie das Ăben und Verbessern der FĂ€higkeit des jeweiligen Patienten, sich anzuziehen, selbststĂ€ndig zu essen oder auch, Konzentrationsschwierigkeiten zu beseitigen.Â
Wie bereits schon erwÀhnt, bauen Physio- und Ergotherapie oftmals aufeinander auf. Um das zu verdeutlichen, greifen wir nochmal das Fallbeispiel aus der Physiotherapie auf.
In erster Instanz sorgt die Physiotherapie hier dafĂŒr, dass der Patient seinen Arm wieder in der vorgesehen Art und Weise bewegen kann. Gerade dann, wenn der Patient bereits etwas Ă€lter ist, fĂŒhrt ein so langer MobilitĂ€tsausfall eines Körperteils zum Verfall der dazugehörigen abgespeicherten AblĂ€ufe im Gehirn.
Das bedeutet, dass es hier zu Störungen der Koordination kommen kann, die sich negativ auf den Alltag des Patienten auswirken können. So kann es im Falle der Armverletzung vorkommen, dass beispielsweise die FÀhigkeit des Schreibens unter der langen Unbeweglichkeit gelitten hat.
In diesem Moment kommt die Ergotherapie ins Spiel und baut auf den Resultaten der Physiotherapie auf, die in diesem Beispiel das grundlegende Bewegen von Arm und Hand erst wieder möglich gemacht hat, und nutzt nun eigene ĂbungsansĂ€tze, um dem Patienten beim StĂ€rken dieser FĂ€higkeit zu helfen. Dieses Beispiel sollte die jeweilige Bewandtnis sowie den Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie verdeutlichen.Â
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