Worin liegt eigentlich der Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie?
Thu,November, 2024
Ergo- und Physiotherapie sind als solche erstmal so ziemlich jedem ein geläufiger Begriff. Da es sich dabei um zwei bewährte und prominente Heilmethoden handelt, die stetig an Bedeutung für die Gesellschaft gewinnen, überrascht das erst einmal wenig.
Allerdings löst die Frage, worin sich die beiden Therapie-Formen überhaupt unterscheiden, bei vielen Nachdenklichkeit aus.
Das ist an sich kein Wunder, schließlich verfolgen Physio- und Ergotherapie grundlegend die gleichen Ziele und überschneiden sich häufig in ihren Ansätzen. In genau diesen liegt aber der eigentliche Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie zu Grunde.
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Die Physiotherapie verfolgt per Definition einen sogenannten “funktionsorientierten Ansatz”. In der Praxis bedeutet das, dass ein Physiotherapeut damit beschäftigt ist, den Verfall grundlegender Körperfunktionen entweder zu stoppen/verlangsamen, oder rückgängig zu machen.
Ein Beispiel: Nach einer lang andauernden Verletzung eines Armes arbeitet der Physiotherapeut mit seinem Patienten nach und nach daran, dessen Beweglichkeit wieder uneingeschränkt herzustellen.
In der Ergotherapie spricht man hingegen von einem “handlungsorientierten Ansatz”. Hier wird sich an Stelle von grundlegenden Körperfunktionen auf die Ausübung spezieller Tätigkeiten konzentriert.
Dabei stützt sich die Ergotherapie im Gegensatz zur Physiotherapie nicht ausschließlich auf physische, sonder auch auf kognitive, psychische und koordinative Aspekte, je nachdem, wie sehr diese für die jeweilige Tätigkeit benötigt werden. Zu Praxisbeispielen aus dem Feld der Ergotherapie zählen Dinge wie das Üben und Verbessern der Fähigkeit des jeweiligen Patienten, sich anzuziehen, selbstständig zu essen oder auch, Konzentrationsschwierigkeiten zu beseitigen.
Wie bereits schon erwähnt, bauen Physio- und Ergotherapie oftmals aufeinander auf. Um das zu verdeutlichen, greifen wir nochmal das Fallbeispiel aus der Physiotherapie auf.
In erster Instanz sorgt die Physiotherapie hier dafür, dass der Patient seinen Arm wieder in der vorgesehen Art und Weise bewegen kann. Gerade dann, wenn der Patient bereits etwas älter ist, führt ein so langer Mobilitätsausfall eines Körperteils zum Verfall der dazugehörigen abgespeicherten Abläufe im Gehirn.
Das bedeutet, dass es hier zu Störungen der Koordination kommen kann, die sich negativ auf den Alltag des Patienten auswirken können. So kann es im Falle der Armverletzung vorkommen, dass beispielsweise die Fähigkeit des Schreibens unter der langen Unbeweglichkeit gelitten hat.
In diesem Moment kommt die Ergotherapie ins Spiel und baut auf den Resultaten der Physiotherapie auf, die in diesem Beispiel das grundlegende Bewegen von Arm und Hand erst wieder möglich gemacht hat, und nutzt nun eigene Übungsansätze, um dem Patienten beim Stärken dieser Fähigkeit zu helfen. Dieses Beispiel sollte die jeweilige Bewandtnis sowie den Unterschied von Physiotherapie und Ergotherapie verdeutlichen.
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